Der Teufel und die Lorelei

 

Als der Teufel einst den Rhein hinauf kam, da ärgerte er sich über den herrlichen Felsen dort am Strom, denn alle Menschen preisen in diesem Schöpfungswunder den Schöpfer selbst, und er wollte ihn darum zerstören.

Mit den Fäusten brachte er ihn nicht von der Stelle, da stemmte er sich mit dem Rücken dagegen. In dem Augenblick jedoch hörte er die Lorelei singen und war festgebannt; ihr Lied drang ihm ins Mark, ohne eine Funken von Kraft war er und konnte sich nicht vom Fleck rühren, solange sie sang. Sowie sie aber schwieg, riß er sich los und fuhr ab. Der Abdruck seiner Hinterseite soll im Felsen geblieben sein.

 

- Quelle: Simrock 1837, Nr. 87
- Sagen der Rheinlande, Gesammelt und herausgegeben von Hans-J. Uther
- Bouvier Verlag, 1998

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